Der Schwangerschaftsdiabetes tritt erstmalig in der Schwangerschaft auf und ist eine Störung des Glucosestoffwechsels. Durch den gesteigerten Insulinbedarf während der Schwangerschaft (hervorgerufen durch die Schwangerschaftshormone Östrogen, Gestagen und HCG), kann die Bauchspeicheldrüse der Schwangeren diesen Bedarf mitunter nicht immer decken. Ein Gestationsdiabetes entsteht (in bis zu 14% aller Schwangerschaften). Aufgrund dessen wird während der Schwangerschaft bei jeder Schwangeren ein sog. Glucose-Toleranz-Test durchgeführt, um gefährdete Schwangere rechtzeitig erkennen zu können.
Durch einen Gestationsdiabetes bestehen erhöhte Risiken für ein Hydramnion, Präeklampsie, aber auch fetale Risiken wie die sog. „Embryopathia diabetica“: die betroffenen Kinder sind überdurchschnittlich groß mit einem Geburtsgewicht über 4500g und haben nach der Geburt oft mit Neugeborenengelbsucht (Hyperbilirubinämie), Störungen des Glucosestoffwechsels (Hypoglykämie) und Atemnotsyndrom zu kämpfen.
Ein Gestationsdiabetes ist immer behandlungspflichtig.
Nach der Schwangerschaft verschwindet der Gestationsdiabetes wieder, allerdings bleibt für die Mutter das Risiko bestehen, an einem Diabetes Mellitus zu erkranken und bei weiteren Schwangerschaften erneut einen Gestationsdiabetes zu entwickeln.
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